…und andere Spielereien mit dem Statistik-Tool.
Nichts wäre öder, als nur noch Wörter zu lesen, die sowieso schon „in aller Munde“ und auf allen Webseiten den Ausdruck dominieren! Mit Google Trends kann man zwar gut heraus finden, welche Begriffe häufiger gesucht werden, doch ist es keine gute Idee, sich immer auf das Gängige zu beschränken. Und ganz besonders verarscht fühlen sich Leser, die mit einem „heißen Begriff“ gelockt werden, zu dem dann gar nichts geboten wird (ich klicke dann nie, nie niemals auf etwa vorhandene Anzeigen, um weiter zu kommen!).
Gleichwohl kann das trendige Tool dabei helfen, Überschriften einzuschätzen. Ich nutze es zum Beispiel, wenn ich nicht weiß, welche Bezeichnung für mein Thema bekannter ist. So war mir im Artikel über das individuelle Designen eines WordPress-Blogs nicht klar, ob ich besser von „Theme“ oder von „Templates“ schreiben soll. Google Trends gab eine klare Antwort:
Also bekam der Artikel den Titel „Blogdesig: Ein eigenes WordPress Theme erstellen“
Ganz anders im Beitrag „Schwedische Transvestitenhexen testen dein Englisch“: hier kann man sicher sein, dass kein Mensch nach Transvestitenhexen sucht! Und doch wollte ich auf das erstaunliche Wort nicht verzichten, wie es der Verfasser des Artikels tut, auf den sich der Beitrag bezieht. Dort heißt es einfach „Testen Sie ihr Englisch“, was garantiert mehr Leser über die Suchmaschinen bringt.
Titel für Suchmaschinen, Überschriften für Leser
Manchmal finde ich es allerdings öde, in der Überschrift immer schon anzusagen, wovon der Artikel handelt. Überraschungseffekte sind so gar nicht mehr drin. Aber was nützt „das Gute“, wenn es niemand liest? Eine Headline, die da lautet „Langsam werd‘ ich nervös“ hat eine Suchmaschinen-Attraktivität nahe null, doch war es mir wichtiger, mein Gefühl zum Ausdruck zu bringen, als zu schreiben „Reisefieber vor dem Flug nach Kambodscha“ – wie langweilig!
Die Lösung ist einfach: In den Überschriften kann man die „Suchwort-Frage“ weitgehend beiseite lassen, wenn man dafür das Title-Tag (= den Seitentitel, der in der obersten Zeile des Browsers erscheint) „suchmaschinengerecht optimiert“. PlugIns wie das Seo Title Tag machen das komfortabel möglich. (Und die „Transvestitenhexen“ tragen nun den schlichten Titel „Englisch testen“) Da die Bedeutung des Seitentitels im Blick der Suchmaschinen die Bedeutung einer Überschrift übersteigt, hat man immer noch alle Chancen, genug Leser zu finden, auch wenn in der Überschrift „bla bla blub“ steht.
Wieviele suchen? Und wann?
Manche bedauern, dass Google Trends keine konkreten Zahlen zum Suchvolumen anzeigt, sondern immer nur relative Vergleichswerte über den Zeitverlauf bzw. in Bezug auf einen Vergleichsbegriff. Will ich dennoch einen Eindruck gewinnen, wie häufig nach einem von mir ins Auge gefassten Thema gesucht wird, nehme ich einfach die häufigsten Suchworte zum Vergleich: SEX – und neuerdings auch „Google“, denn Google hat seit 2007 die Mutter aller Suchbegriffe überflügelt:
Will ich nun also mal checken, wie groß das Interesse am Thema „Garten“ vergleichsweise ist, sagt mir ein entsprechender Vergleich mit dem Trend-Tool, was Sache ist:
Für diesen Vergleich hab ich „Germany“ voreingestellt, da Garten ja ein deutsches Wort ist.
Neben einer Schätzung der Menge an Garten-Interessierten gibt übrigens der Verlauf der blauen Linie für „Sex“ interessanten Aufschluss über einen regelmäßigen Spitzenwert („Peak“) zum Jahresende. Die Suche nach Sex geht drastisch in die Höhe, wogegen sich das Thema in den News zu dieser Zeit rar macht. Klar, da schreiben ja auch alle über Familie, Weihnachten, Liebe und andere heilige Themen – und die Lustmolche verkrümeln sich ins Internet! „Garten“ boomt dagegen im Frühjahr und Sommer, aber das hätten wir auch ohne Google gewusst.
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4 Kommentare zu „Google Trends für Überschriften nutzen“.