Claudia Klinger am 14. Dezember 2010 —

IGEL – Initiative gegen das Leistungsschutzrecht – mitmachen!

IGEL-BannerDie Initiative IGEL gegen das Leistungsschutzrecht ist an den Start gegangen und ruft alle auf, sich am koordinierten Widerstand gegen das absurde Vorhaben zu beteiligen.

Zur Erinnerung, um was es geht: Wer beruflich im Web surft und dort frei zugängliche Inhalte von Verlagen anschaut, soll in Zukunft zur Kasse gebeten werden, geht es nach dem Willen der Verleger. Auch Suchmaschinen und alle, die Artikeltitel aggregieren bzw. Linklisten erstellen, wären zahlungspflichtig.

Eine Horrorvorstellung, wenn ich an all die Plugins und Widgets denke, die auf vielen Blogs das auflisten, was der jeweilige Blogger gerade interessant findet. Das „teilen“ mit Klick auf einen Browserbutton wäre nicht mehr ohne weiteres drin, denn wenn es sich z.B. um einen SPON-Artikel handelt, würde man damit gleich in die Kostenfalle laufen.

Freier Umgang mit Sprache würde eingeschränkt

Auf KoopTech findet sich ein Interview mit Till Kreuzer, der die IGEL-Initiative ins Leben gerufen und bereits viele Unterstützer (Verbände, Unternehmen, Blogs) versammelt hat. Auf die Frage, wem das Leistungsschutzrecht schade, antwortet er:

Allen außer den Verlegern. Freie Journalisten werden im Zweifel nicht mehr ohne weiteres über die Rechte an ihren Inhalten verfügen können, weil das Leistungsschutzrecht ihre Urheberrechte “überlagert”. Außerdem müssen sie als “gewerbliche Nutzer” im Zweifel zahlen, wenn sie – was für Journalisten natürlich unvermeidlich ist – Verlagsangebote nutzen. Zudem wird die gesamte deutsche Wirtschaft mit einer Art Quersubventionierung belastet. Wenn das Leistungsschutzrecht tatsächlich kleinste Textausschnitte erfasst und damit monopolisiert, schadet es der gesamten Gesellschaft. Denn hierdurch würde der freie Umgang mit der Sprache, der für die Meinungs-, Presse-, Wissenschafts- und Rundfunkfreiheit elementar ist, erheblich eingeschränkt

Aus meiner Sicht schadet das Leistungsschutzrecht durchaus auch den Verlagen. Denn wenn real wird, was die sich wünschen, dann werden ihre Artikel kaum mehr irgendwo verlinkt werden.

Hoffen wir, dass sich dieses absurde Gesetz noch verhindern lässt! Es soll, nebenbei bemerkt, auch gegen internationale Gesetze und Verträge, evtl. sogar gegen das Grundgesetz verstoßen, könnte also vielleicht auch noch mit entsprechenden Klagen gestoppt werden. Besser aber, es kommt gar nicht erst!

Diskussion

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2 Kommentare zu „IGEL – Initiative gegen das Leistungsschutzrecht – mitmachen!“.

  1. […] den Beitrag weiterlesen: IGEL – Initiative gegen das Leistungsschutzrecht – mitmachen! AKPC_IDS += „34883,“;Popularity: unranked [?]SHARETHIS.addEntry({ title: „IGEL – Initiative […]

  2. Vor allem wäre der Grundgedanke des Internets in Gefahr. Das Netz wurde schließlich zum freien und kostenlosen Informationsaustausch gegründet.