Geheimdienste verschiedenster Länder schnorcheln unsere Kommunikationsdaten ab oder reichen sie untereinander weiter. Alle paar Wochen werden massenhafte Datendiebstähle bei den Big Playern bekann – wer glaubt, bei den vielen kleinen Shops und Foren sei alles sicher, träumt! Sogar unsere Router hatten schon Lücken und Hintertürchen, Jahre lang. Täglich bekommen wir hinterhältige Mails mit immer neuen kreativen Tricks, die zum Klick auf den Anhang verleiten sollen, ein Anhang, der ganz harmlos aussehen kann, aber doch regelmäßig einen Trojaner enthält. Oder wir sollen irgendwo unsere Daten abgeben, zur „Aktualisierung“ oder gar, um den Zugriff zu einem Account behalten zu dürfen. Ob es noch Menschen gibt, die darauf reinfallen? Aber selbst wenn man das alles ignoriert: schon beim bloßen Besuch einer Webseite kann man sich locker einen Trojaner „einfangen“ und als Blogger kann es einem passieren, dass jemand so ein „Untier“ ins Blog einschleust. Merkt man meist erst, wenn beim Besuch der eigenen Seiten auf einmal eine riesige Warnmeldung erscheint – Schock!
Gegenwehr? Ja wie denn?
Bei alledem kann man individuell kaum mehr machen als Sicherheits-News lesen und im Fall des Falles den Anweisungen folgen. Neue Firmware auf den Router, immer mal wieder hier und da Passwörter ändern. Wenn das Blog geknackt wurde, alles nach Schadcode durchsuchen, bereinigen, neu hochladen – macht richtig Arbeit, aber keine, an der man sich erfreuen könnte!
„Sicherheit auf dem PC, Tablet und Smartphone“ versprechen die gängigen Anti-Viren-Programme. Zwar können die nur schon bekannte Viren kennen, aber das ist ja nicht nichts, also hat fast jeder eins installiert, auch ich. Jahre lang war das AVIRA, doch nachdem ich mir damit einen Trojaner eingefangen hatte, zu dessen Bereinigung ich Windows neu installieren und alles neu einrichten musste, bin ich auf Kasperskys Internet-Security umgestiegen. Das Programm ist neben AVIRA in allen Tests immer weit vorne, auch aktuell steht es bei netzsieger.de auf Platz 1, sogar als Top-Testergebnis der Redaktion (4,93 von 5 Punkten). Bisher bin ich ganz zufrieden, außer dass das Programm keineswegs sämtliche angehängte Schadcodes im Mail-Eingang erkennt. Da das Avira aber auch nicht konnte, will ich mal nicht das offenbar schier Unmögliche verlangen…
Firefox-Update verstümmelt Kaspersky
Die Freude an einem kompletten Anti-Viren-Programm mit allerlei netten Zusatzfunktionen währt allerdings nur solange Firefox es will! Bei letzten Update des beliebten Browsers staunte ich nicht schlecht: Angeblich schließt das Update Sicherheitslücken, wie Heise berichtet, doch wird dafür Kaspersky regelrecht verstümmelt. Die Add-ons „virtuelle Tastatur“, das „Modul zum Sperren gefährlicher Webseiten“, ebenso das „Modul zur Linkuntersuchung“ und der „sichere Zahlungsverkehr“ wurden deaktiviert. Bisher ist nur die letztere Funktion für den sicheren Aufruf von Banking- und Zahl-Seiten wiedergekehrt, die anderen bleiben deaktiviert.
Verdammt, könnten die sich nicht besser abstimmen? Zumindest mit den wichtigsten Anti-Viren-Programmierern? Mich stört auch, dass ich ein komplettes Programm erwerbe und bezahle – und dann kommt ein anderes daher und legt einfach Teile davon lahm!
Alternativen?
Auf dem Trojaner-Board hab ich auch schon grundsätzliche Kritik an Anti-Viren-Programmen gelesen. Da wurde statt dessen eine „Sandbox“ empfohlen: quasi ein simulierter Computer im Computer, in dem die Programme laufen, gut abgeschottet vom echten PC. So richtig verwendbar für „Endanwender“ scheint das aber noch nicht zu sein, sonst hätten die gängigen Schutzprogramme sowas sicher längst integriert.
Wie man es auch dreht und wendet: von „sicher“ sind wir im Netz und auch auf dem eigenen PC weit entfernt. Letztlich hilft nur Daten sichern, so dass man im Fall des Falles wenigstens nichts wesentliches verliert.
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4 Kommentare zu „Was ist denn heute am PC noch „sicher“?“.