Claudia Klinger am 02. Mai 2008 —

Wochenschau: Die 5 besten Links und das Blog der Woche

Twitkrit

Literaturkritik für Twitter

Als ich letzte Woche die Komposition Twitteratur 1 veröffentlichte, kannte Google den Begriff noch gar nicht. Doch jetzt geht es Schlag auf Schlag: Twitkrit – Literaturkritik für Twitter bespricht jeden Tag eine jener höchstens 140 Zeichen langen Nachrichten, die im Twitter-Schwarm ausgetauscht werden. Bemerkenswert, was die Twitteratur-Krtitiker aus einem so kurzen Satz alles machen! Jede Woche wird zudem ein Tweeter (oder „Twitterer“, warum nicht auch „Twitterat“?) vorgestellt – diese Woche Katrin Passig..

Sprachgestaltung

Grafik: ThoitschZwar bloggen Hinz und Kunz täglich zigtausend kurze, leicht konsumierbare Artikel, doch beschränkt sich das sprachgestalterische Bemühen dabei meist aufs Finden wirkungsvoller Reizworte für die Überschrift. Nur wenige schaffen es, einen Text aus 180 Wörtern so zu verdichten, dass das Lesen auch unabhängig vom Inhalt ein Genuss ist. Derart Hochbegabte vernachlässigen leider oft das „bekannt machen“ ihrer Blog-Perlen, deshalb empfehle ich hier schwer begeistert das Posting „alt“ von Franziska Schröder und ihr so gar nicht durch-optimiertes Blog „Thoitsch“.

Blog-Marketing

15 Google AdSense Tipps für mehr Klicks und höhere Klickpreise gibt Peer Wandiger auf „Selbständig im Netz“. Die Ratschläge basieren auf eigenen Tests, es ist nicht bloß ein Wiederkäuen anderswo gelesener Allgemeinplätze. Nicht alles würde ich übernehmen, doch hat mich der Artikel angeregt, an der Platzierung der Anzeigenblöcke hier und dort etwas zu verändern (mitten in den Text mag ich sie aber immer noch nicht stellen!).

Journalismus

Wer ist denn hier apolitisch? fragt Klaus Jarchow auf Medienlese, und versucht, zu klären, warum sich die Leser von politischen „Meinungsführer-Artikeln“ der Printmedien mit Grauen abwenden:

„Alles ist zum Gähnen erwartbar geworden, all das, was uns das ‘juste milieu’ dieser Gesellschaft verkündet, mitsamt seinem unvermeidlichen Chor aus entlohnten ‘Experten’ und ‘Reformern’. Denn das, was die Zeitungen meinen, ist längst ziemlich genau das, was auch die Regierenden meinen.“

Philosophen fordern Systemwandel

Im „Bonner Manifest“ der Freiburger Kantstiftung, das noch von Unterstützern gezeichnet werden kann, wird gefordert, dass „die zerstörerische Freiheit, natürliche Gemeinschaftsgüter als ‚Manövriermasse’ zum Zwecke privatwirtschaftlicher Gewinnmaximierung zu nutzen“ endlich ein Ende habe. Ein neuer globaler Gesellschaftsvertrag, eine Unabhängigkeitserklärung gegenüber überholten Besitz- und Herrschafts-Strukturen müsse her. Das Manifest soll zur UN Biodiversitäts -Konferenz in Bonn am 25.05.2008 veröffentlicht werden (via commonsblog.de)

Blog der Woche

„Es sieht nur wie Gemüse aus“ und „Wie eine amerikanische Vorstadt stirbt“ heißen die lesenswerten Artikel, die mich auf Jochen Hoffs Blog „Duckhome“ führten. Spannende Infos, die man nicht überall liest und eine fetzige Schreibe, die dennoch nicht in bloßem Zynismus und Nihilismus versackt, machen das Duckhome für mich zum Blog der Woche. Ich werde ihm treu bleiben!

Duckhome