… war einst im Web 1.0 ein typischer Bestandteil der damaligen „Homepages“. Oft mit viel Mut zu Farbe und auffälliger Form liebevoll gestaltet, zeigten sie die Vernetzung des jeweils Aktiven an und wurden sorgfältig (natürlich „händisch“) gepflegt.
Diesem auch ohne Web 2.0-Features sehr „netzigen“ Treiben setzte die zunehmende Automatisierung ein Ende: es gab schon bald Scripte, die es Surfern ermöglichten, ihre Seiten selber einzutragen – mit der Folge, dass das SPAM-Problem überhand nahm und vielen die Lust verging, noch solche Listen zu führen.
Dann kamen immer mehr Verzeichnisse und Web-Kataloge auf, Google begann seinen Siegeszug, und nach der Jahrtausendwende starteten die Blogs mit ihren bequemen „Blogrolls“. Alles so wunderbar automatisch und bequem, doch mit einem Verlust an Gestaltungsmacht verbunden, der „alten“ Netizens nicht wirklich gefiel: nicht mal einen „Neu-Button“ kann man vor den Link eines Freundes setzen, geschwiege denn, jeden Link anders gestalten. Aber: das wollte auch so langsam niemand mehr, denn Webdesign war „schwierig“ geworden, nicht mehr „eben mal so“ zu erlernen.
Und heute? Die Suche nach „kommentierte Linkliste“ ergibt noch gut 60.000 Ergebnisse- dabei war es immer schon falsch, die Liste so zu benennen. Ich rate Webdesign-Kunden immer noch zu einer sorgfältig gepflegten Linkliste: einerseits ist eine allzu „hermetische“ Website ohne Außenlinks (Sackgasse!) für die Suchmaschinen nicht so positiv, andrerseits entsteht ja doch früher oder später das Bedürfnis, andere Seiten zu verlinken: seien es Freunde, geschätzte Dienstleister oder themenverwandte Seiten.
Seiten aufwerten
Schlussendlich erstelle ich selbst noch immer gerne themenspezifische Linklisten, die den Informationsgehalt eines Blogs deutlich aufwerten können. Die neueste ist die Liste der relevanten Berlin-Blogs im Modersohn-Magazin.
Ich verlinke die Liste auch in der Sidebar, wo es bereits Listen mit Blogs aus Friedrichshain und Neukölln gibt. Andere Bezirke werden folgen. Wer Vorschläge hat, möge sie mir zusenden!