Claudia Klinger am 16. Juli 2010 —

Gut vernetzt ist halb gerettet

Vermutlich haben es die meisten Leser schon an anderer Stelle mitbekommen: Die Hilfe für die Webworkerin Carola, deren erst kürzlich liebevoll ausgebaute Dachgeschosswohnung komplett abgebrannt ist, ist dank der Beteiligung vieler Mailinglistenmitglieder und Blogger zu einem rettenden Spendenstrom angewachsen: Bis jetzt (16.7., 10.33 Uhr) kamen 14.101 Euro zusammen, die dazu beitragen, dass sich die Familie in einer Übergangswohnung einrichten kann.

Carola freut sich riesig über diese Unterstützung durch viele bekannte, aber auch völlig fremde Menschen, die an ihrem Schicksal Anteil nehmen. Und mich freut es auch, zeigt es doch, dass Web 2.0 auch wirklich SOZIAL sein kann: nicht bloß im Sinne einer belanglosen Vernetzung vielerlei „Gespräche über dies und das“, sondern auch im Sinne substanzieller Hilfe, wenn es mal wirklich wichtig ist.

Dass Carola keine Unbekannte ist, sondern z.B. das mit 14 Jahren älteste deutschsprachige Webdiary schreibt, trägt natürlich zum Erfolg einer solchen „Welle“ bei. Mehr aber noch ihr selbstloser Einsatz im Rahmen ihrer Netzwerke: Carola war immer für andere da, arbeitete ehrenamtlich an vielen Stellen und hat dazu auch gerne andere Webworker/innen empfohlen, also Jobs weiter gegeben, die sie selber hätte machen können.

Hier nun einige Blogs, die sich in der Sache engagieren:

  • Feuerlöscher – So sozial können Netzwerke tatsächlich sein„Die Geschichte ist ein Paradebeispiel für etwas, was in der Informationsflut des Internet häufig unbeachtet bleibt: Dass soziale Netzwerke tatsächlich positiven Einfluss auf das reale Leben nehmen können. Und dass bei den Millionen von sinnlosen Tweets, Threads und Blogeinträgen dieser Welt dennoch wirklich wichtige Anliegen Beachtung finden. Wenn solche Ereignisse häufiger vorkämen, hätten sich „soziale“ Netzwerke ihren Namen tatsächlich verdient.“
  • Bekanntheit kann ein Segen sein: Wenn virtuelle Netzwerke echte Menschen tragen „Wellenschläge im Social Web gibt es viele. Dass diese Aktion so gut funktioniert, hat einige besondere Ursachen, die uns insgesamt für unser Agieren und unsere Präsenz im Social Web ebenso wie im realen Leben zu denken geben sollten. Sie beruht nämlich auf echter Freundschaft, Kollegialität und auf echten Beziehungen.“
  • Home of the Melody abgebrannt„Kennengelernt haben wir uns übrigens nie, nicht einmal virtuell, aber trotzdem weiß ich fast mehr über sie und ihr Leben, als über einige Menschen, die mir regelmäßig in meinem Alltag über den Weg laufen.“
  • Krimi und Wein – und das alles für einen guten Zweck!„Im Rahmen der von Bloggern organisierten Hilfskampagne Abgebrannt – wir helfen! haben die mörderischen Schwestern kurzfristig den Leseabend am 30. Juli 2010 zum Spendenabend für Carola und ihrer Familie erklärt. „
  • Abgebrannt – Du erzählst es weiter und ich spende„Jeder Tweet und jeder Artikel, der über Carolas Schicksal berichtet und so vielleicht jemand motiviert ihr und ihrer Familie finanziell unter die Arme zu greifen ist der Texto (meiner Firma) und mir 2 Euro wert. Schlussendlich wird für jedes Weitersagen 4 Euro überwiesen.“ (läuft noch bis Samstag 17. Juli 2010 gegen Mitternacht – also noch schnell mitmachen!)

Eine lange Liste mit noch viel mehr beteiligten Blogs findet Ihr auf der Kampagnenseite „Blogger helfen“.