Na klar, im Web gibt es lange schon verschiedenste Anbieter, die mit kostenlosem Speicherplatz zum Upload in die „Cloud“ locken. Die ersten paar GB gibts dort in der Regel gratis, dann muss gezahlt werden. In Zeiten des zunehmend mobiler genutzen Internets sind solche Angebote durchaus nützlich, doch waren sie bisher nicht wirklich erfolgreich. Wie sauer Bier bekam man hier und da die „Festplatten im Web“ per Einladung oder Gewinnspiel nachgeworfen – aber wie viele nutzten sie wirklich?
Ein Haupt-Hindernis war und ist das mangelnde Vertrauen (Trust), das all diese neuen Dienste gemeinsam haben bzw. eben NICHT haben. Wer will denn schon irgend einem StartUp große Mengen wichtiger Daten überlassen? Es könnte schon morgen wieder verschwunden sein oder plötzlich mehr Geld verlangen. Und wäre es überhaupt im Stande, Hard- und Software weiter user-freundlich zu managen, wenn der große Erfolg kommt? Eine umfangreiche Verlagerung von Festplatten-Inhalten auf Firmen-Server ist ja nicht gerade trivial, wenn so ein Angebot mal wirklich massenhaft angenommen wird. WEM traut man das denn wirklich zu?
Google hat nun angekündigt, jedem, der möchte, 1 GB Speicherplatz für Daten aller Art auf GoogleDocs einzuräumen – jedes GB mehr kostet den Spottpreis von 25 Cent ($0.25) pro Jahr!
Im offiziellen Google-Blog heißt es:
„We’re happy to announce that over the next few weeks we will be rolling out the ability to upload, store and organize any type of file in Google Docs. With this change, you’ll be able to upload and access your files from any computer — all you need is an Internet connection.
Instead of emailing files to yourself, which is particularly difficult with large files, you can upload to Google Docs any file up to 250 MB. You’ll have 1 GB of free storage for files you don’t convert into one of the Google Docs formats (i.e. Google documents, spreadsheets, and presentations), and if you need more space, you can buy additional storage for $0.25 per GB per year.“
Natürlich kann man einzelne Ordner auch „sharen“ – und hat den Blick frei auf alles, was da „für alle“ einsehbar geschaltet ist. Es könnte also werden wie ein Anonymous FTP der frühen Jahre, nur mit einem verdammt großen Server-Netzwerk im Rücken und perspektivisch angereichert mit zeitgemäßen Community-Funktionen. Und irgendwann vermutlich auch mit passenden Google-Ads, wenn man die nicht ablehnt…
Was so ein massenhafter Upload, wenn er denn Richtung Google in Gang käme, wieder für althergebrachte Geschäftsfelder in Frage stellt, das mögen nun andere ausmalen. Ich bin jedenfalls gespannt (und durchaus bereit, das Angebot zu nutzen).
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10 Kommentare zu „Ab in die Cloud: Google macht Festplatten tendenziell überflüssig“.