Angesichts des ZEIT-Artikels „Datenschützer wollen Einsatz von Analytics verhindern“ habe ich das Tool grade eben kurzerhand aus meinen Webseiten entfernt. Denn darin heißt es recht deutlich:
„Datenschützer in Bund und Ländern wollen die Betreiber von Internetseiten – notfalls auch mit Sanktionen – dazu bewegen, auf den Einsatz von Google Analytics zu verzichten. Neben dem Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein (ULD) und dem Bundesdatenschutzbeauftragten setzt sich auch bei deren Kollegen in Berlin, Hamburg und der Bayerischen Aufsichtsbehörde in Ansbach die Überzeugung durch, dass der Einsatz von Google Analytics nach deutschem Recht unzulässig ist.“
Noch ist offenbar nicht entschieden, ob Seitenbetreiber erst gewarnt oder gleich abgemahnt werden sollen. Auch Bußgelder bis zu 50.000 Euro wg. Verstoßes gegen das Telemediengesetz seien möglich, meint gar der Stuttgarter Rechtsanwalts Carsten Ulbricht.
Nun, was nicht da ist, kann auch nicht abgemahnt werden. Eingebunden hatte ich das „Beobachtungs-Tool“, das das Surfverhalten der Besucher auswertet und in übersichtliche Berichte umsetzt, als mir ein Bekannter schwer begeistert erzählte, was für tolle Einsichten und Aufschlüsse zur Verbesserung seiner Seiten er damit gewonnen hätte.
Ok, will ich auch, dachte ich mir, setzte einen Analytics-Account auf und band den Code in verschiedene Blogs ein. Tja, und dann hab‘ ich binnen mehrerer Monate doch kaum drauf geschaut, denn SO genau interessiert es mich gar nicht, wie oft von hier nach dort geklickt wird – zudem bekommt man mehr deprimierende Daten als ermunternde, etwa die „Absprungrate“ (= sehen und flüchten).
Dass allerdings die Meinung vertreten wird, man dürfe ohne Einwilligung nicht einmal die IP speichern, halte ich für überzogen. Trotzdem hab‘ ich länger schon dieses Einverständnis in den Kommentarformularen stehen – wer’s nicht will, kann mir ja immer noch mailen. Für die SPAM-Abwehr, zur Verhinderung von Vandalismus und Trollerei ist diese Speicherung aus meiner Sicht kaum verzichtbar – oder was meint Ihr?
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11 Kommentare zu „Bye bye Google Analytics!“.