Eine „harte Gangart“ gegen Facebook kündigte die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner dieser Tage an. Insbesondere die neue Timeline ist ihr ein Dorn im Auge, in der User ihre persönliche Geschichte bis zurück zur Geburt eingeben können. ABSURD findet sie das, es sei „das Gegenteil von Medienkompetenz“, denn diese verlange, sparsam mit persönlichen Daten umzugehen.
Vor wem sollen wir hier beschützt werden? Doch offensichtlich vor uns selbst, denn niemand ist ja gezwungen, die angebotene Timeline exzessiv mit Daten zu befüllen. „Medienkompetenz“ heißt in meinem Verständnis immer noch, zu wissen, was man tut, Risiken zu kennen und abzuwägen und dann eine bewusste, verantwortliche Entscheidung zu treffen. Und nicht etwa, von Politikern vordefinierte Standards im persönlichen Daten-Streuverhalten einzuhalten!
Alle Welt würde sich an den Kopf greifen, würde ein Politiker etwa Straßenverkehrskompetenz als Pflicht zum Verzicht auf alle „unnötigen“ Autofahrten definieren oder anraten, möglichst wenig aus dem Haus zu gehen, weil ja draußen doch etwas passieren könnte.
Absurdes Theater! Und vor allem: wie und mit welchen Rechtsmitteln will man den Usern die Timeline verbieten? Wo hört das auf? Sind nicht auch persönliche Blogs oft voller persönlicher Daten? Das alles müsste dann auch weg, damit auch wirklich keine Gefahren mehr drohen.
Ich möchte selbst bestimmen, was ich mit meinen Daten mache. Und wenn ich entscheide, dass ich „gläserner Bürger“ sein will, dann sollte mich niemand zwangsschützen, sondern umfassend informieren. Mehr nicht.
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4 Kommentare zu „Das Volk vor Facebooks Timeline schützen?“.