Mit der massenhaften Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern vermehrt und vervielfältigt sich auch deren „Futter“, die sogenannten „Apps“. Nicht jede Website und jedes Blog lässt sich auf den Mini-Bildschirmen ansprechend darstellen, und so hat sich ein regelrechter „App-Hype“ entwickelt: auch ganz normale Info-Seiten-Betreiber und Blogger denken über die eigene App nach – sofern sie nicht schon eine haben.
Selber bin ich lange davon ausgegangen, dass die oft längeren Text-Beiträge auf meinen Blogs wohl kaum jemand auf einem Smartphone lesen wollen wird – aber weit gefehlt! Die Statistik der verwendeten Browser zeigt z.B. für Unverbissen-vegetarisch.de bereits 11% Abrufe über „mobile Devices“ an. Sie lesen also doch!
App ist nicht gleich App
Wenn das jetzt schon der Fall ist, stellt sich allerdings die Frage: braucht es wirklich eine eigene App? Und wenn ja, welche Art? Was so alles unter Titeln wie „App selber machen“ angeboten wird, bezeichnet leider nicht diesselbe Sache: einerseits handelt es sich um Plugins, die erkennen, mit welchem Gerät ein Leser die Seite abruft, um dann das passende Format zur Verfügung zu stellen – also eher Pseudo-Apps, bzw. Web-Apps. Wogegen vollwertige („native“) Apps auf bestimmte Geräte zugeschnitten sind und „alleine stehend“ in die App-Stores der Großen eingestellt werden können – allerdings nicht kostenlos.
Nachteile und Kritik
Wie finden die Leute Blog-Texte? Doch allermeist über Suchmaschinen, die zu Webseiten, aber nicht zu (nativen) Apps verweisen. Es ist ein weit höherer Aufwand, einen Smartphone-User dazu zu bringen, eine bestimmte Blog-App aus dem jeweilige Store zu laden, als mit einer guten Headline im offenen Web Leser anzuziehen. Vom erhöhten Aufwand (verschiedene Apps für verschiedene Stores/Geräte) und den Kosten ganz zu schweigen! Auch fand ich besorgte Stimmen von Usern, die partout keinen Bock auf zigtausende Blog-Apps in den Stores haben und es gerne sähen, bliebe diese Form der Verbreitung von Inhalten auf Apps beschränkt, die mehr „Nützliches“ bieten als ein übliches Blog. Schließlich wollen all diese Apps aufs Phone geladen und gepflegt werden! Soviel Aufwand für ein Blog? Nicht wirklich….
Ich komme also zum Schluss, dass „native Apps“ zumindest für meine 7 Blogs eher überflüssig wären. Allerdings sollten sie auf Smartphones und kleineren Tablets gut lesbar sein – nur die linke obere Ecke zu Gesicht zu bekommen, ist keine gute User-Erfahrung. Entweder eine Plugin-Lösung muss her, oder ich bau ein „responsible“ Theme, dass sich der jeweiligen Screen-Größe anpasst.
Hier nun ein paar Quellen, die zur Meinungsbildung in Sachen Blog-App beitragen können:
- Web-Apps und native Apps: ein Vergleich;
- WordPress-Plugin – WordPress-Blog als App für Smartphone und Tablet-PCs; – beschreibt das Erstellen einer Web-App mit dem Plugin WPTouch, da es in einer sehr reduzierten freien und einer kostenpflichtigen Version gibt.
- App selber machen: Mit Conduit wird Ihre Seite zur App! (=mit Veröffentlichen in den Stores);
- Jedem Blog die eigene App – und das kostenlos! – hier gehts um Android-Apps auf Basis des RSS-Feeds.
- Ein Tablet-Magazin selber machen: App-artig viel Arbeit – Erfahrungen mit dem Magazin-Layout auf In-Design.
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2 Kommentare zu „Eine eigene App für meine Blogs?“.