Claudia Klinger am 06. Februar 2012 —

Eine eigene App für meine Blogs?

Mit der massenhaften Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern vermehrt und vervielfältigt sich auch deren „Futter“, die sogenannten „Apps“. Nicht jede Website und jedes Blog lässt sich auf den Mini-Bildschirmen ansprechend darstellen, und so hat sich ein regelrechter „App-Hype“ entwickelt: auch ganz normale Info-Seiten-Betreiber und Blogger denken über die eigene App nach – sofern sie nicht schon eine haben.

Selber bin ich lange davon ausgegangen, dass die oft längeren Text-Beiträge auf meinen Blogs wohl kaum jemand auf einem Smartphone lesen wollen wird – aber weit gefehlt! Die Statistik der verwendeten Browser zeigt z.B. für Unverbissen-vegetarisch.de bereits 11% Abrufe über „mobile Devices“ an. Sie lesen also doch!

App ist nicht gleich App

Wenn das jetzt schon der Fall ist, stellt sich allerdings die Frage: braucht es wirklich eine eigene App? Und wenn ja, welche Art? Was so alles unter Titeln wie „App selber machen“ angeboten wird, bezeichnet leider nicht diesselbe Sache: einerseits handelt es sich um Plugins, die erkennen, mit welchem Gerät ein Leser die Seite abruft, um dann das passende Format zur Verfügung zu stellen – also eher Pseudo-Apps, bzw. Web-Apps. Wogegen vollwertige („native“) Apps auf bestimmte Geräte zugeschnitten sind und „alleine stehend“ in die App-Stores der Großen eingestellt werden können – allerdings nicht kostenlos.

Nachteile und Kritik

Wie finden die Leute Blog-Texte? Doch allermeist über Suchmaschinen, die zu Webseiten, aber nicht zu (nativen) Apps verweisen. Es ist ein weit höherer Aufwand, einen Smartphone-User dazu zu bringen, eine bestimmte Blog-App aus dem jeweilige Store zu laden, als mit einer guten Headline im offenen Web Leser anzuziehen. Vom erhöhten Aufwand (verschiedene Apps für verschiedene Stores/Geräte) und den Kosten ganz zu schweigen! Auch fand ich besorgte Stimmen von Usern, die partout keinen Bock auf zigtausende Blog-Apps in den Stores haben und es gerne sähen, bliebe diese Form der Verbreitung von Inhalten auf Apps beschränkt, die mehr „Nützliches“ bieten als ein übliches Blog. Schließlich wollen all diese Apps aufs Phone geladen und gepflegt werden! Soviel Aufwand für ein Blog? Nicht wirklich….

Ich komme also zum Schluss, dass „native Apps“ zumindest für meine 7 Blogs eher überflüssig wären. Allerdings sollten sie auf Smartphones und kleineren Tablets gut lesbar sein – nur die linke obere Ecke zu Gesicht zu bekommen, ist keine gute User-Erfahrung. Entweder eine Plugin-Lösung muss her, oder ich bau ein „responsible“ Theme, dass sich der jeweiligen Screen-Größe anpasst.

Hier nun ein paar Quellen, die zur Meinungsbildung in Sachen Blog-App beitragen können:

Diskussion

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2 Kommentare zu „Eine eigene App für meine Blogs?“.

  1. Hi Claudia,
    wenn Du wordpress einsetzt, schau Dir doch mal das Plugin „WordPress Mobile Edition“ http://crowdfavorite.com/wordpress/plugins/wordpress-mobile-edition/ an, das setze ich z.B. auf gwegner.de ein. Es liefert ein separates, schlankes Theme für mobile Browser aus. Die Leser danken es Dir. Von einem separaten App halte ich auch nichts…
    Viele Grüße
    Gunther

  2. „…die partout keinen Bock auf zigtausende Blog-Apps..“

    Das ist genau das wenn ich unter Android unterwegs bin. Für mich ist es schon nervend wenn eine Webseite Tapatalk anbietet.

    Nicht dass es schlecht wäre, aber es ist wirklich so, dass sich die Apps mit der Zeit dermaßen dann mehren, dass man schon beinahe den überblick verliert.

    Heute-App, Tagesschau-App, Spiegel-App, Tapatalk usw.

    Aber wie du schon gesagt hast: Man wird über Suchmaschinen gefunden, und dann soll man eine App starten um weiterlesen zu können.

    Eine bequeme Lösung für den User ist die automatische Browserweiche. Das zu realisieren aber, das ist für den Webmaster mit richtigem Aufwand verbunden.