Sie nennen ihr Projekt passenderweise „Diaspora“ und wollen alles anders machen als Facebook: Offener Code, an den andere Programmierer anknüpfen können, kein Zwang zur Datenfreigabe für undurchschaubare Werbezwecke, volle Kontrolle der User über ihre Daten. Das soziale Netz der neuen Art soll dezentral laufen – zentrale Netzwerke wie Facebook seien „unnötig“.
Ein stolzes Vorhaben, mit dem die vier „Nerds“ Ilya Zhitomirskiy (20), Dan Grippi (21), Max Salzberg (22) und Raphael Sofaer (19) versuchen wollen, das soziale Netzwerken neu zu erfinden. Und zwar ganz ohne erst bei Venture-Kapitalisten jede Menge Geld einzusammeln, bevor eine Zeile Code geschrieben wird.
Da sie aber von etwas leben müssen, während sie die von immer mehr frustrierten und verärgerten Facebook-Usern heftig gewünschte Alternative programmieren, veröffentlichten sie ihr Projekt auf Kickstarter, wo man für die verschiedensten Vorhaben Spenden sammeln kann. 10.000 Dollar in 39 Tagen sollten es sein, doch schon nach 12 Tagen war dieses Ziel erreicht. Und im Moment beträgt die eingesammelte Summe schon 98307 Dollar, 19 Tage darf noch gespendet werden.
Beeindruckend! Der richtige Plan zur richtigen Zeit – schließlich überschlagen sich derzeit die Facebook-kritischen Artikel und Kommentare, wo immer man hinschaut. Ob es gelingen wird, dem Mega-Netzwerk mit 400 Millionen aktiven Usern etwas Funktionierendes entgegen zu setzen, steht natürlich noch in den Sternen. Mich freut jedenfalls, dass es überhaupt mal einer versucht! Ewig dieses (berechtigte) Gelästere ohne eine greifbare Alternative ist so gar nicht „typisch Internet“. Wo es doch bisher geheißen hat: Die Konkurrenz ist immer nur einen Mausklick entfernt…
(Infos via NyTimes.com)
Mehr:
- As Facebook Takes Heat, Could A New Alternative Gain Traction? (allfacebook.com)
- A little more about the project (Joindiaspora.com)
- Viele Menschen verlassen Facebook (FAZ.net)
- Facebook’s Gone Rogue; It’s Time for an Open Alternative
- Amazing Infographic Showing The Absurd Complexity Of Facebook’s Privacy Settings (NyTimes.com)
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18 Kommentare zu „Mit Geld überschüttet: Vier Nerds gegen Facebook“.