Und da sowieso heute an jeder Ecke zig Botschaften und Aufforderungen lauern, etwas zu entscheiden, anzunehmen oder abzulehnen, beklagt man immer wieder in Schirrmacher-Manier den Verlust an Konzentration auf EINE Sache, die angeblich durch Links grob gestört werde.
Dem Problem sollte einst technisch abgeholfen werden, indem HTML (die Code-Sprache des Web) es den Webdesignern ermöglichte, verlinkte Seiten autmatisch in einem neuen Fenster öffnen zu lassen. Doch das machte es nicht besser, sondern verwirrte viele Leser erst recht: mal bewirkt ein Link den Wechsel des Inhalts im selben Fenster, mal poppt ein anderes auf – ätzend! (Siehe dazu die Diskussion um „target“ auf Stichpunkt.de)
Beste Praxis: Öffnen in neuem Tab
Seit die Browser mehrere „Tabs“ nebeneinander darstellen können, hat sich das Problem für mich erledigt. Egal, was der Designer für mich meint, entscheiden zu müssen: ich nutze die rechte Maustaste und wähle „Link in neuem Tab öffnen“ (Firefox), bzw. „neue Registerkarte öffnen“ (im MSIE).
Gewöhnt man sich ein solches Klick-Verhalten an, verschwindet das Gefühl, sich nicht auf den Artikel konzentrieren zu können: ich klicke auf alle Links, die mich interessieren – und nach Ende des Artikels schau ich die anderen Tabs mal durch und sehe, ob das Interesse gerechtfertigt war.
Es wundert, dass diese kleine Anpassungsleistung ans neue Medium viele schon überfordert. Allerdings hab‘ ich selbst die rechte Maustaste auch erst so richtig entdeckt, als ich schon ein paar Jahre „Klick-Wirrwarr“ ertragen hatte!
WER braucht solche Tipps?
Die meisten Leser des WWMAG vermutlich nicht, doch wünsch ich mir, dass die „Geheimnisse der rechten Maustaste“ an alle nicht so Web-Affinen weiter getragen werden, die sich durch die stumme Aufforderung eines Links noch irritieren lassen. Und das scheinen ja gar nicht so wenige zu sein.
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5 Kommentare zu „Stören Links den Lesefluss?“.