Viele Bloggerinnen und Blogger finden, dass ihr Blog zuwenig Aufmerksamkeit bekommt und zuwenig kommentiert wird. Ja sicher, die „sozialen Medien“ haben eine Menge Kommunikation von Blogs abgezogen, doch muss das für sich genommen kein Grund sein, wie man an vielen gut laufenden Blogs ja sieht.
Weil ich immer wieder über kleine Bugs und Nervereien stolpere, die mir auch bei Blogs, die mich inhaltlich ansprechen, das Lesen und Schreiben schwer machen, eröffne ich hier mal eine Liste für solche Punkte. Die darf gerne in den Kommentaren ergänzt werden – vielleicht ist das ja eine Hilfe gegen die Betriebsblindheit, die manche gar nicht bemerken lässt, was alles stören könnte. Die Liste darf gerne in den Kommentaren ergänzt werden. Und ich sag es gleich: auch auf meinen Blogs ist nicht alles beispielhaft, sondern durchaus im einen oder anderen Punkt verbesserungsbedürftig!
Alsdenn – ich fange als Lesende an:
- Zu kleine Schrift (und zu wenig Zeilenabstand!) macht das Lesen schwer. Ja sicher, das kann man im Browser vergrößern, aber erstmal wirkt es abschreckend.
- Keine Absätze, sondern durchlaufender Text – was für eine Anstrengung fürs Auge! Muss das wirklich sein? Manche verschärfen das Problem noch mit Blocksatz, insbesondere unter literarisch Ambitionierten ist beides eine seltsame Mode. Warum eigentlich?
- Zu schwacher Kontrast: dunkelgraue Schrift auf heller grauem Grund oder umgekehrt – auch so eine Qual fürs Auge, die ich mir einfach nicht wiederholt antun möchte.
- Werbung, die das Lesen stört – sei es durch Zappeln oder plötzliches Überlagern des Textes mit einem Fenster, das ich erst wieder wegklicken muss. (Zum Glück auf Blogs selten!).
- Fehlende Zwischenüberschriften in langen Texten – das Auge findet sich mit ein paar „Stützpunkten“ einfach schneller zurecht.
- Kein Datum beim Artikel: das ist meist ein Kennzeichen von reinen SEO-Blogs, deren Betreiber offenbar meinen, ohne Datum würde ein Artikel auch viel später noch häufiger gelesen. Ich denke, es verhält sich umgekehrt!
- Artikel, die nur ein Video zeigen, aber keine drei Sätze darüber verlieren, warum man das jetzt ansehen soll.
Und nun die Stolpersteine beim Kommentieren:
- Text verschwindet: man schickt den Kommentar ab, bekommt einen Hinweis, man habe irgendwas nicht richtig ausgefüllt – und nach dem zurück-klicken ist der Text weg! Ätzend, reizt nicht zum nochmal kommentieren.
- Text verschwindet, wenn man zwischendurch auf einen anderen Tab klickt oder per rechte Maustaste eine andere Seite aufrufen will (bei Nicht-Wordpress-Blogs auf exotischen CMS passiert das gelegentlich).
- Zu kleine Kommentarfenster: Es gibt sie noch, die drei Zeilen hohen Fenster, die man auch nicht aufziehen kann. So jemand will wohl gar nicht wirklich Antwort bzw. einen substanziellen Beitrag.
- Zeitgebundene Captchas: Das erlebe ich oft, wenn ich erst das Captcha ausfülle und dann noch ein paar Minuten am Text schreibe. So und so oft heißt es dann: „Du hast das Captcha nicht richtig ausgefüllt!“ Hab ich aber doch, ganz ganz sicher. Mit Glück ist nach „zurück“ der Text noch da (ich nehme ihn mittlerweie vor Abschicken in die Zwischenablage), das Captcha zeigt aber plötzlich andere Zeichen.
- Linkgeiz: Kommentarformulare und Kommentardarstellungen, die keinen Namenslink zur eigenen Seite erlauben – ich schau gerne mal, was die anderen Kommentierenden so schreiben und möchte vielleicht auch mit dem einen oder der anderen Kontakt aufnehmen! Es wirkt abweisend und geizig, diesen Link nicht anzubieten – es zeigt ja auch, dass sich der Blogger / die Bloggerin nicht dafür interessiert, WER kommentiert.
- Community-Zwang, besonders bei blogspot.com / Google-Blogs verbreitet: Nur kommentieren dürfen, wenn man sich per FB, Twitter, G+ etc. einloggt. Himmel nochmal, reichen 1,5 Jahre Überwachungsdebatte denn nicht, um zu akzeptieren, dass man kommentieren möchte, ohne dass diese Giganten alles mitkriegen? Auch soll es Menschen geben, die da gar nicht Mitglied sind und es auch nicht werden wollen. Ist das so unvorstellbar?
- Keine ersichtliche System-Reaktion auf das Abschicken eines Kommentars. Die Seite sieht aus wie zuvor, der Kommentar ist nirgends zu sehen – ist er ins Nirvana verschwunden oder in der Moderation? Man kann es nicht wissen, wenn kein „Danke, dein Kommentar ist eingegangen und muss frei geschaltet werden“ erscheint. Wenig einladend, das Kommentieren zu wiederholen!
- Disqus als einzige Kommentiermöglichkeit: Nein, ich will nicht, dass so ein Dienst alle meine Kommentare zentral sammelt. Warum unterstützen Blogger sowas freiweillig?
- Kaputte Kommentarfunktionen: Nach Abschicken weiße Seite oder eine kryptische PHP-Fehlermeldung, sonst nichts. Auch das gibts und es zeigt, dass die Schreibenden niemals schauen, ob Kommentieren überhaupt noch MÖGLICH ist!
- Keine Reaktion auf substanzielle Beiträge zum Thema – Darf jede/r machen, wie er/sie mag, klar, aber zum öfter Kommentieren reizt das halt nicht.
Das war’s, was mir grade dazu so alles einfällt, Ergänzungen sind willkommen!
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8 Kommentare zu „Was an Blogs so richtig nerven kann – eine Liste der Minus-Punkte“.