Claudia Klinger am 02. März 2012 — 6 Kommentare

David gegen Goliath – Dating-Startup führt Kostenlos-Kultur ein

https://www.loverty.de/StartUps sind eigentlich kein klassisches Thema fürs WWMAG. Wenn mir aber eines mit einer wirklich guten Idee bzw. unterstützenswerten Besonderheit auffällt, schreibe ich gerne drüber. Oder biete Platz für einen Gastbeitrag wie den folgenden Bericht von Stefan, einem der Macher des Dating-Portals Loverty. Das Projekt gefällt mir, denn es sorgt dafür, dass das Sucher-Verlangen nach Partnersuche kostenlos endlich auch korrekt bedient wird. Also nicht nur mit ein paar bis zur Nutzlosigkeit kastrierten „Basis-Features“ abgespeist, auf dass der Sucher zur Cash-Cow werde…

Hier also Stefans Bericht aus Betreiber- und Entwickler-Sicht:

Loverty – eine Einführung in die Partnersuche im Netz

Eine wichtige Errungenschaften des Internet ist, dass viele Sachen kostenlos möglich sind, bei denen Nicht-Zahler vorher rigoros ausgeschlossen wurden: telefonieren, Musik hören und Nachrichten lesen zum Beispiel. Bei Partnersuche-Portalen hat sich aber eine seltsame „Anti-kostenlos“-Kultur etabliert. Nutzerinnen und Nutzer akzeptieren es, zwischen 20€ und 50€ pro Monat zu zahlen, weil sie ansonsten auf der Seite kaum etwas machen können. In anderen Internet-Branchen wäre das undenkbar. Weiter → (David gegen Goliath – Dating-Startup führt Kostenlos-Kultur ein)

Claudia Klinger am 12. Februar 2012 — 2 Kommentare

Statt ACTA: Geistiges Eigentum neu denken

Selten, dass ich mal den Spruch eines FDP-Politikers bejuble: „Wir müssen geistiges Eigentum neu denken, einen neuen Ausgleich finden „, sagte der Netzpolitiker Jimmy Schulz laut FAZ und da möchte ich ihm heftig zustimmen!

Hinter der sich endlich massiv artikulierenden ACTA-Ablehnung steht ja nicht der Wunsch nach völliger Entrechtung der Künstler und Kreativen, wie es von vielen Mainstream-Medien gerne wider besseres Wissen hingestellt wird. (Selbst heute untertitelt die FAZ ihren Artikel „Aufstand der Generation Internet“ noch mit dem Satz: „In 150 Ländern protestieren junge Leute für ein Internet ohne Strafen und Urheberschutz. „

Was für eine üble Unterstellung! Es geht nicht um die Abschaffung jeglicher Urheberrechte, sondern um die Forderung nach der lange fälligen Anpassung der Gesetze an die Zeiten digitaler und sozialer Medien. Jeglicher Versuch, die Verfolgung von „Rechtsverstößen“ schneller und einfacher zu machen, muss bekämpft werden, so lange das Recht, wie es derzeit noch gilt, kein Recht mehr ist, das die breite Masse der Internet-Nutzer/innen mittragen kann. Weiter → (Statt ACTA: Geistiges Eigentum neu denken)

Claudia Klinger am 06. Februar 2012 — 2 Kommentare

Eine eigene App für meine Blogs?

Mit der massenhaften Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern vermehrt und vervielfältigt sich auch deren „Futter“, die sogenannten „Apps“. Nicht jede Website und jedes Blog lässt sich auf den Mini-Bildschirmen ansprechend darstellen, und so hat sich ein regelrechter „App-Hype“ entwickelt: auch ganz normale Info-Seiten-Betreiber und Blogger denken über die eigene App nach – sofern sie nicht schon eine haben.

Selber bin ich lange davon ausgegangen, dass die oft längeren Text-Beiträge auf meinen Blogs wohl kaum jemand auf einem Smartphone lesen wollen wird – aber weit gefehlt! Die Statistik der verwendeten Browser zeigt z.B. für Unverbissen-vegetarisch.de bereits 11% Abrufe über „mobile Devices“ an. Sie lesen also doch! Weiter → (Eine eigene App für meine Blogs?)

Claudia Klinger am 16. Januar 2012 — Kommentare deaktiviert für Google auf der falschen Spur: personalisierte Suche und Google+

Google auf der falschen Spur: personalisierte Suche und Google+

Es scheint so etwas wie ein universelles Gesetz zu sein: wird ein Unternehmen ZU groß und dominiert den Markt über längere Zeit, dann verliert es den Blick fürs Wesentliche, auch für das, was den Kern des großen Erfolgs ausmachte.

Mit der „personalisierten Suche“ und deren Verstrickung mit dem eigenen sozialen Netzwerk Google+ ist Google auf dem besten Weg, seine Kernkompetenz auf dem Altar des Wachstums um jeden Preis zu opfern. Martin Weigert kritisiert die neuen Entwicklungen auf Netzwertig.com so:

Bei vielen von mir getesteten Suchwörten wimmelte es auf der ersten Ergebnisseite von Links zu Einträgen meiner Google+-Kontakte. Dass diese tatsächlich relevanter sind als die Websites, die bisher unter den ersten zehn Resultaten platziert waren, kann ich nicht glauben. Es entsteht der Eindruck, Google zwingt sich dazu, auf der ersten Suchergebnisseite Inhalte aus meinem Google+-Netzwerk aufzulisten – in der irrtümlichen Annahme, diese hätten für mich per se eine hohe Relevanz.

Wenn schon, dann müssten auch FB- und Twitter-Profile und Meldungen erscheinen, dann wär‘ es wenigstens „ausgewogen“. Aber selbst dann: Wie kann man nur auf die Idee kommen, die Postings der ca. 350 Leute, denen ich auf GPlus folge, seien für mich ähnlich relevant wie jene, die der in Jahren erarbeitete und fortwährend weiter entwickelte Google-Algorithmus als „allgemein relevant“ auf die erste Seite brachte?

Da folge ich z.B. 30 Leuten mit Interesse am Thema „Garten“, mit anderen verbindet mich der berufliche Sektor oder ein Faible für Yoga. Den meisten folge ich mehr oder weniger zufällig, weil sie irgendwann irgendwo mal was Interessantes gesagt oder geteilt haben. Will ich nun was Aktuelles zur Finanzkrise lesen, gibt es nicht den geringsten Grund, warum die Empfehlungen der „Verfolgten“ relevanter sein sollten als das, was der entlang an 200 „objektiven“ Kriterien agierende Algorithmus zu Tage fördert?

Wenn ich per Google suche, will ich nicht zuvorderst wissen, was meine „Freunde“, Bekannten und zufällig Verfolgten meinen, sondern was MAN dazu so schreibt, bzw. was für Webseiten zu dem Thema lange schon Profundes bringen.

Ich werde die personalisierte Suche ausschalten. Sie ist NICHT das, was ich von Google hauptsächlich will!

Claudia Klinger am 13. Januar 2012 — 54 Kommentare

Sieben Gründe, NICHT auf Blogs zu kommentieren

Vorab: ich bin ein großer Fan von Blog-Kommentaren und bedauere es, dass die sozialen Netwerke viel Resonanz von Blogs abziehen. Z.B. in meinem Digital Diary ergeben sich oft intensive, tief schürfende Gespräche, die ich nicht missen möchte.

Hier soll es aber mal um die Hürden gehen, die vom Kommentieren abhalten – auch mich, obwohl ich verdammt gerne kommentiere! Als da sind: Weiter → (Sieben Gründe, NICHT auf Blogs zu kommentieren)

Claudia Klinger am 08. Januar 2012 — 2 Kommentare

SOPA: monströses Gesetzesvorhaben der Urheberrechtslobby droht auch Europa

Was in den USA durchgesetzt wird, droht alsbald auch Europa. Im Avatter-Blog gibts einen informativen Artikel über das krasse Regulierungsvorhaben, dessen Auswirkungen das Netz, wie wir es kennen, massiv beeinflussen will:

„Ende Oktober 2011 wurde der Gesetzentwurf zum Stop Online Piracy Act (SOPA) eingereicht, derzeit debattiert darüber noch der Justizausschuss im Repräsentantenhaus (PDF des Antrags). Die bislang besprochenen Maßnahmen sollen Rechteinhaber dazu befähigen, Websites, auf denen urheberrechtlich geschützten Material ohne Erlaubnis gefunden werden, direkt lahmzulegen. Eine richterliche Erlaubnis soll dazu nicht erforderlich sein. In der Praxis kann das so aussehen: Wird ein unrechtmäßig kopiertes Video bei YouTube entdeckt, können Service-Provider (auch außerhalb der USA) angehalten werden, den Zugang zur Plattform zu sperren. Der exegetische Spielraum der Gesetzvorlage ist monströs – heißt: jeder kann fast nach Belieben frei interpretieren und assoziieren. Die juristischen Folgen für Verweigerer sind hingegen ziemlich eindeutig. Es geht um schwere Straftatbestände.
Obwohl SOPA in den Staaten noch nicht Gesetz ist, üben die Amerikaner bereits seit Wochen Druck auf Europa aus – die westlichen Industrieländer sollen alle an einem Strang ziehen.

Google, Facebook und Amazon denken über einen „kollektiven Blackout“ nach, mit dem sie gegen das Gesetz protestieren könnten. Italiens Wikipdia hatte dieses „letzte Mittel“ kürzlich erfolgreich angewendet: ein Gesetzesentwurf in Italien, der „beleidigten Personen“ ein uneingeschränktes Recht auf Gegendarstellung einräumen wollte, verschwand daraufhin in der Schublade.

Ein ähnlicher schneller Sieg ist in Sachen SOPA allerdings nicht zu erwarten – zu mächtig ist die Lobby der Unterhaltungsindustrie, der es herzlich egal ist, wieviel Kollateralschäden ihr Kampf gegen „Piraterie im Netz“ zeitigt.

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