Thema: Allgemein

rund ums Internet und auch etwas IT

Claudia Klinger am 24. Juli 2014 — 2 Kommentare

Gesucht: ein Add-On gegen Canvas

Cookies kann man löschen oder ganz verbieten, mit einem Plugin klappt das auch mit den verborgenen Flash-Cookies. Nun haben sich die „Verfolger“ aber eine neue Methode ausgedacht: Das Fingerprinting per „Canvas“. Derzeit geht das durch die Presse, die TAZ erläutert die Methode so:

„Auf den besuchten Webseiten läuft ein kleines Programm, das über den Browser und die Art, wie er mit Inhalten wie Bildern umgeht, einen digitalen Fingerabdruck erstellt. Da fast jeder Nutzer einen etwas anders eingerichteten Computer hat, entsteht so eine Signatur – „Canvas“ genannt – und die wird beim Werbedienstleister gespeichert. Surft der Nutzer danach weiter, wird die Prozedur wiederholt – und der Rechner des Nutzers wird wiedererkannt.“

Da kaum zu erwarten ist, dass Gesetzgeber oder Datenschützer konsequent dagegen vorgehen, hilft vermutlich nur „technische Verteidigung“. Es braucht ein Add-On für den Browser, der dieses Vorgehen verunmöglicht bzw. das Script stoppt, ohne dass deshalb Javascript ganz abgeschaltet werden muss. Denn ohne Javascript, traurig aber wahr, funktionieren eine Menge Webseiten gar nicht mehr.

Wo seid Ihr also, Ihr kreativen Programmierer?
Und hallo CCC, Netzpolitik.org, Digitale Gesellschaft – wollt Ihr da nicht was unternehmen, um diese Entwicklung anzustoßen? Wenns am Geld fehlen sollte, kann man das gewiss gut crowdfounden!

Claudia Klinger am 12. Juni 2014 — 4 Kommentare

Was ist denn heute am PC noch „sicher“?

Geheimdienste verschiedenster Länder schnorcheln unsere Kommunikationsdaten ab oder reichen sie untereinander weiter. Alle paar Wochen werden massenhafte Datendiebstähle bei den Big Playern bekann – wer glaubt, bei den vielen kleinen Shops und Foren sei alles sicher, träumt! Sogar unsere Router hatten schon Lücken und Hintertürchen, Jahre lang. Täglich bekommen wir hinterhältige Mails mit immer neuen kreativen Tricks, die zum Klick auf den Anhang verleiten sollen, ein Anhang, der ganz harmlos aussehen kann, aber doch regelmäßig einen Trojaner enthält. Oder wir sollen irgendwo unsere Daten abgeben, zur „Aktualisierung“ oder gar, um den Zugriff zu einem Account behalten zu dürfen. Ob es noch Menschen gibt, die darauf reinfallen? Aber selbst wenn man das alles ignoriert: schon beim bloßen Besuch einer Webseite kann man sich locker einen Trojaner „einfangen“ und als Blogger kann es einem passieren, dass jemand so ein „Untier“ ins Blog einschleust. Merkt man meist erst, wenn beim Besuch der eigenen Seiten auf einmal eine riesige Warnmeldung erscheint – Schock! Weiter → (Was ist denn heute am PC noch „sicher“?)

Claudia Klinger am 13. Mai 2014 — Kommentare deaktiviert für EuGH etabliert Recht auf Vergessen: Google muss Links aus dem Index nehmen

EuGH etabliert Recht auf Vergessen: Google muss Links aus dem Index nehmen

Seit heute gibt es ein Recht auf Vergessen gegenüber Suchmaschinen:

Der Suchmaschinenbetreiber Google kann dazu verpflichtet werden, Verweise auf Webseiten mit sensiblen persönlichen Daten aus seiner Ergebnisliste zu streichen. Das hat der Europäische Gerichtshof am Dienstag entschieden. Ein solches Recht leite sich aus der EU-Datenschutzrichtlinie ab. Nach Ansicht des Gerichts ist der Suchmaschinenbetreiber für die Verarbeitung der Daten verantwortlich. Ein Betroffener könne sich mit der Bitte um Änderung der Suchergebnisse direkt an den Suchmaschinenbetreiber wenden – oder, falls seinen Anträgen dort nicht stattgegeben wird, an die Kontrollstelle oder das zuständige Gericht.
SPON

Ich finde, das war lange schon fällig. Es kann nicht sein, dass jemand „auf ewig gebrandmarkt“ bleibt wegen etwas, das lange schon bereinigt und etliche Jahre her ist. Menschen sollten sich auch ändern und „neu erfinden“ dürfen – früher war das Normalzustand, heute muss das erst wieder erkämpft werden.
Weiter → (EuGH etabliert Recht auf Vergessen: Google muss Links aus dem Index nehmen)

Claudia Klinger am 09. Mai 2014 — 2 Kommentare

Feedly-Frage: Wieso kann ich ohne Daten-Eingabe „mit Google einloggen“ ?

Bis vor Kurzem war alles ganz normal: Der Newsreader Feedly bietet wahlweise die Möglichkeit, per FB, Twitter, Microsoft oder Google einzuloggen. ich wählte dann Google und gab meine Zugangsdaten ein, fertig.

Nun braucht es auf einmal diese Zugangsdaten gar nicht mehr. Ich klicke auf „Login mit Google“ und schon bin ich drin. Woher zum Teufel wissen die meine Zugangsdaten? Vor dem nächsten Versuch löschte ich alle Cookies: keine Veränderung! Aha, vielleicht ein „versteckter“ LSO-Cookie? Da ich das AdOn Better Privacy installiert habe, schaute ich mal nach, löschte auch dort alle Cookies. Neuer Versuch: Login ohne Dateneingabe funktioniert immer noch.

Wie ist das möglich? Wo speichern die meine Zugangsdaten? Hat jemand eine Idee? Ich verwende den aktuellen Firefox auf Win 7 mit dem Feedly-Adon.

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Claudia Klinger am 07. Mai 2014 — Kommentare deaktiviert für re:publica 2014: Sightseeing, ohne dort zu sein….

re:publica 2014: Sightseeing, ohne dort zu sein….

Noch nie gab es so viele Livestreams und Videos von der re:publica wie in diesem Jahr. Alle, die nicht dort sind, können so sehr viel von der jährlich wachsenden Veranstaltungen mitbekommen – wunderbar!

Schwer beeindruckend und nachdenklich stimmend war die lange Rede von Sasche Lobo, der allen auf unterhaltsame Art ins Gewissen redete und nachwies, dass uns der Erhalt bzw. die “Reparatur” des Internets weniger wert ist als bayrischen Vogelfreunden die Bekassine!

Lobo hat mich überzeugt, dass es mehr Menschen braucht, die sich Vollzeit fürs Bohren dicker politischer Bretter in Sachen Netzpolitik engagieren. Die Zeiten der „Hobby-Lobby“ sind vorbei – und deshalb zahle ich jetzt regelmäßig und unterstütze die Digitale Gesellschaft.

Interessant und von der Stimmung her angenehm gelassen sprach Anatol Stefanowitsch über „gerechte Sprache“ und die Kämpfe rund um die diversen Formen:

„Wo, wie im Internet, Gruppen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen aufeinander prallen, wird nicht nur um Inhalte, sondern auch um Sprachregelungen gekämpft. Diese Kämpfe werden schnell zu Grabenkriegen, weil alle Beteiligten einer Reihe von Fehlschlüssen über die Funktionsweise von Sprache unterliegen.“

Weitere Videos gibts im Youtube-Kanal der re:publica.

Und hier ein paar erste Reaktionen auf Tag 1 im Netz:

Claudia Klinger am 11. April 2014 — Kommentare deaktiviert für So, so, das Internet brennt… #heartbleed

So, so, das Internet brennt… #heartbleed

Kleinerdrei bzw. dem Gastautor Jan Lehnardt gebührt ohne Frage der Orden für die alarmistischste Überschrift mit Bezug auf den aktuellen SSL-Bug. Im Artikel „Das Internet brennt. Heartbleed, die Welt und Du“ kommt er dann nach einer Vorrede über Majestix und Zaubertränke auch zur Sache. Die Gefahren, die durch die Sicherheitslücke im OpenSource-SSL autreten können, werden drastisch ausgemalt:

„Wir sind also alle von Heartbleed betroffen. Alle Passwörter, privaten oder geschäftlichen Daten können sich jetzt in fremden Händen befinden, die damit alles anstellen können: von Vandale (z.B. alle Facebook-Fotos löschen, in eurem Namen twittern oder euer tumblr verunstalten) über Industriespionage, dem Ergaunern von Geldern über PayPal oder Waren über Amazon, Kreditkartenzahlungen, bis hin zu Identitätsbetrug.“

Eine deutlich differenziertere Sicht der Dinge liest man im STERN: Aus „Wo Sie sofort Ihr Passwort ändern müssen“ geht hervor, dass z.B. Paypal zu keinem Zeitpunkt betroffen war. Auch der Shopping-Bereich von Amazon soll demnach nicht von der Sicherheitslücke betroffen sein (wohl aber andere AmazonServices).

Selber hab ich dort Passwörter geändert, wo Zahlungen und Bestellungen auf meinen Namen gemacht werden können, sowie bei der Handvoll wichtigen SocialMedia-Seiten, die ich tatsächlich nutze. Die unzähligen Accounts, die ich „hier und da“ über die Jahre mal angelegt und teils längst vergessen habe, müssen halt „unsicher“ bleiben. Ich trags mit Fassung…

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