Thema: Soziale Netze

Twitter, Facebook, andere – es heißt „sozial“, ist es aber nicht immer

Claudia Klinger am 02. März 2012 — 6 Kommentare

David gegen Goliath – Dating-Startup führt Kostenlos-Kultur ein

https://www.loverty.de/StartUps sind eigentlich kein klassisches Thema fürs WWMAG. Wenn mir aber eines mit einer wirklich guten Idee bzw. unterstützenswerten Besonderheit auffällt, schreibe ich gerne drüber. Oder biete Platz für einen Gastbeitrag wie den folgenden Bericht von Stefan, einem der Macher des Dating-Portals Loverty. Das Projekt gefällt mir, denn es sorgt dafür, dass das Sucher-Verlangen nach Partnersuche kostenlos endlich auch korrekt bedient wird. Also nicht nur mit ein paar bis zur Nutzlosigkeit kastrierten „Basis-Features“ abgespeist, auf dass der Sucher zur Cash-Cow werde…

Hier also Stefans Bericht aus Betreiber- und Entwickler-Sicht:

Loverty – eine Einführung in die Partnersuche im Netz

Eine wichtige Errungenschaften des Internet ist, dass viele Sachen kostenlos möglich sind, bei denen Nicht-Zahler vorher rigoros ausgeschlossen wurden: telefonieren, Musik hören und Nachrichten lesen zum Beispiel. Bei Partnersuche-Portalen hat sich aber eine seltsame „Anti-kostenlos“-Kultur etabliert. Nutzerinnen und Nutzer akzeptieren es, zwischen 20€ und 50€ pro Monat zu zahlen, weil sie ansonsten auf der Seite kaum etwas machen können. In anderen Internet-Branchen wäre das undenkbar. Weiter → (David gegen Goliath – Dating-Startup führt Kostenlos-Kultur ein)

Claudia Klinger am 16. Dezember 2011 — 3 Kommentare

E-Mail: verlässlich, nachhaltig, unverzichtbar

Wer nutzt noch E-Mails und wie? Das ist Thema des aktuellen Webmaster-Fridays, das ich hier gerne aufnehme.

„Vorsintflutlich“ nennt Martin Mißfeldt E-Mail-Programme, die noch auf dem eigenen PC laufen. Ja, das mag manchen merkwürdig vorkommen, doch will ich darauf keinesfalls verzichten. Ich nutze noch immer das alte AK-Mail, das schon seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt wird. Damit verwalte ich acht Mail-Accounts, die verschiedenen Themen und Blogs zugeordnet sind. 90.000 E-Mails sind derzeit gespeichert, es geht zurück bis 2003. Auf früheren Sicherungs-CDs müssten noch weit mehr existieren, so zurück bis Mitte der 90ger – aber sicher bin ich mir da nicht, wer guckt schon alte Daten-CDs durch (und ob die noch laufen, ist ja auch fraglich). Weiter → (E-Mail: verlässlich, nachhaltig, unverzichtbar)

Claudia Klinger am 11. Oktober 2011 — 25 Kommentare

Stell dir vor, es gäbe ein lokales, soziales Netz….

Berlin Friedrichshain, im Jahr 2014, Freitag Nachmittag.

Silvia B. übt seit einem halben Jahr Yoga und denkt beim Blick aus dem Fenster: Tolles Wetter, genau richtig für Draußen-Yoga. Gedacht, getan: „18 Uhr Yoga-Treff auf dem Boxi – wer kommt?“ tippt sie in ihre Statuszeile. Die Meldung ist für Anwohner/innen und Besucher im Umkreis von einem Kilometer lesbar, zudem von allen, die über das Interesse „Yoga“ mit ihr vernetzt sind. Auch auf den thematisch sortierten schwarzen Brettern taucht ihr Anliegen auf – und siehe da: Fünf Leute melden sich, drei davon kennt Silvia schon, einer ist neu und eine Touristin ist auch dabei, die den Vorschlag per Handy mitbekommen hat. Weiter → (Stell dir vor, es gäbe ein lokales, soziales Netz….)

Claudia Klinger am 15. Juli 2011 — 16 Kommentare

Brandrede für freie Pseudonym-Nutzung auf Google+

Diesen Artikel hat plomlompom aka „Christian Heller“ zur uneingeschränkten Weiterverbreitung frei gegeben. Da ich seine Argumente wichtig finde, übernehme ich seine „Brandrede“ auch ins WWMAG.


plomIch ändere meinen Profilnamen bei Google+ jetzt von meinem Personalausweis-Namen in meinen selbstgewählten Netz-Namen um. Ich würde mich freuen, wenn sich mir viele anschließen. Ich würde mich aber auch schon freuen, wenn ihr diese Begründung weiterverbreitet.

Ich habe die Schnauze voll von der Gutsherrenart, mit der Google bestimmt, wie wir uns hier nennen dürfen oder nicht. Fleißig werden Nutzer suspendiert, weil sie es wagen, sich einen anderen Namen zu geben als einen bürgerlich klingenden. Anale Fixiertheit auf „Realnamen“, also auf die Unfälle in unseren Personalausweisen, dieses Verweisen auf staatliche Identitäts-Zertifikate, das war schon das außerordentlich Obrigkeitshörige, was mir im de-Usenet auf die Eier ging. Unsere Sozialräume im Netz sollten mehr sein als nur Erfüllungsgehilfen staatlicher Ordnung, und dasselbe gilt für die Namenswahl. Weiter → (Brandrede für freie Pseudonym-Nutzung auf Google+)

Claudia Klinger am 30. Juni 2011 — 8 Kommentare

Na klar: Google+

Endlich mal ein Ansatz, der zu halten verspricht, was sich viele wünschen: das neue, bisher nur einer begrenzten Teilnehmerzahl zugängliche soziale Netzwerk Google+ (hier ein Demo) könnte die lang erwartete Alternative zu Facebook werden.

Warum? Aus den bisherigen Statements ist zu entnehmen:

  • Weil es einfacher und übersichtlicher ist als FB;
  • Weil sich die Datenschutz-Aspekte viel transparenter und User-freundlicher darstellen;
  • Weil praktisch jeder schon ein oder mehrere Google-Tools nutzt;
  • Weil es schon lange eine Verbindung zwischen den vielen Google-Tools braucht;
  • Weil das Design sehr gelungen ist;
  • weil viele insgeheim von FB genervt sind und lange schon auf eine Alternative warten;

Weiter → (Na klar: Google+)

Claudia Klinger am 26. Juni 2011 — Kommentare deaktiviert für Gott bewahre uns vor dem Zwangsvergessen im Web!!!

Gott bewahre uns vor dem Zwangsvergessen im Web!!!

Jeder kennt die von vielen Medien gerne aufgebauschte Klage über das Netz, das angeblich „nichts vergisst“. Peinliche Partybilder, despektierliche Äußerungen, die man öffentlich lieber nicht gemacht hätte – es gibt vielerlei Szenarien, mit denen die German Angst vor dem Internet angefacht wird. Bundesministerin Ilse Aigner forderte im Januar den „digitalen Radiergumme“ für Bilder, und eine Software, die das „ausradieren“ leisten will, gibt es tatsächlich auch schon – zum Glück in einer Form, dass man nicht fürchten muss, dass sie breitflächig zur Anwendung kommt.

Elektrischer Reporter, Folge 6, Part 3

Was für Folgen es haben könnte, wenn diese Form der Internet-Paranoia in Vereinbarungen und Gesetze gegossen würde, zeigt die 6. Folge des Elektrischen Reorters: Bewegte Bilder, eine Drohung und Vergesslichkeit. Es ist der dritte Beitrag der Folge („Uebermorgen TV“). Wer wenig Zeit hat, spult zur 7:50sten Minute vor.

Der Film zeigt spritzig aufbereitete, aber inhaltlich gruslige Visionen über ein kaum mehr nutzbares Web, die leider gar nicht mal sooooo unwahrscheinlich sind. Ein von sämtlichen persönlichen Informationen „gesäubertes“ Netz, das nurmehr Verkaufs- und Unterhaltungskanäle zu bieten hätte – es gibt ja eine Menge Interessenten, die sich genau DAS wünschen.

Ob das allen bewusst ist, die das unbeschränkte Recht des Einzelnen fordern, über alle seine Daten zu bestimmen?

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